Dienstag, 1. März 2011

Unser Landsmann Hans Baltisberger





















So steht es fein säuberlich geschrieben in einem Album der Familie Digel. Erwin Digel und seine Frau Margot waren wohl live dabei bei einem Motorradrennen auf der Solituede 1953, um ihren Landsmann Hans Baltisberger zu sehen und anzufeuern. Motorradrennen erfreuten sich in den 1950er Jahren äußerster Popularität - Zuschauerzahlen von 450.000 und mehr waren auch auf der Solituede nicht selten - und die Fahrer hatten einen Bekanntheitsgrad, der mit heutigen Formel 1 Fahrern vergleichbar ist. Klar, dass die Betzinger stolz auf "ihren" Hans Baltisberger, der zu den weltbesten Fahrern zählte, waren.

Zum obigen Bild aus dem Archiv von Klaus Digel kann ich noch ein echtes "Schmankerl" hinzufügen: Ein - leider etwas lädiertes - Foto vom gleichen Rennen mit Baltisberger Autogramm. Baltisberger fuhr in den frühen 50er Jahren eine englische AJS, wechselte ab 1954 zu NSU wo er Mitglied des berühmten NSU Werkteams wurde. Mit Werner Haas, H.P. Müller, Rupert Hollaus und Hans Baltisberger war das NSU Werksteam mit gleich 3 Weltmeistern hochkarätig besetzt. Über den "Glorreichen Vier" wie sie genannt wurden, lag jedoch kein guter Stern. Rupert Hollaus, der bislang einzige Motorradweltmeister, den Österreich hervor gebracht hat, stürzte beim Training in Monza 1954 tödlich. Im August 1956 stürzte Hand Baltisberger in Brünn beim Großen Preis der Tschechoslowakei tödlich und im gleichen Jahr kam Werner Haas als Pilot bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. Lediglich H.P. Müller, der auf dem Großen Salzsee in den USA auch ein paar Geschwindigkeitsrekorde aufstellte, starb viele Jahre später eines natürlichen Todes. Alle 4 sind in Motorsportkreisen bis heute unvergessen.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen