Sonntag, 12. April 2009

Johannesstraße 1928

Noch zwei Fotos vom Umzug anlässlich des 25-jährigen Vereinsjubiläums des Musikverein Betzingen. Wir befinden uns in der Johannesstraße, die Festwagen biegen gerade von der Griesingerstraße her ein. Auf dem damals noch unbebauten Grundstück an der Ecke wurde später das Haus errichtet, in dem sich der Salon Gassmann befand. Ganz rechts, hinter der Kutsche, befindet sich "Raachs Lädle", ein kleines Lebensmittelgeschäft, was schon lange verschwunden ist. Das Haus selbst steht jedoch noch.
Im großen Haus an der Straßenecke Griesingerstraße-Johannesstraße befand sich zu diesem Zeitpunkt die Sattlerei Wilhelm Braun drin, das Haus wurde später dann für andere Geschäftszwecke genutzt. Unter anderem war auch einmal ein Elektrogeschäft und ein Lebensmittelgeschäft darin untergebracht.
Die Griesingerstraße trägt diesen Namen erst seit der Eingemeindung Betzingens nach Reutlingen. Zuvor hieß sie Wilhelmstraße. Nachdem es aber bereits in Reutlingen eine Straße dieses Namens gab, wurde die Betzinger Wilhelmstraße im Jahr 1907 in Griesingerstraße umbenannt. Benannt wurde sie nach Philipp Ludwig Griesinger, der hier in Betzingen der erste fest angestellte Schullehrer war. Griesinger unterrichtete die Betzinger Kinder von 1837-1871 und nahm darüberhinaus überaus aktiv am Gemeindeleben teil (Gründung des Gesangsvereins, Amt des Zehntrechners). Als Griesinger in den Ruhestand ging, verlieh ihm die Gemeinde Betzingen die Ehrenbürgerschaft, vom württembergischen König erhielt er gar die Goldene Civildienstmedaille
Philipp Ludwig Griesinger


Die gleiche Ecke heute: Rechts das umgebaute ehemalige Raachs Lädle, dann das zwischenzeitlich überbaute Grundstück mit dem Haus in dem einst der Salon Gassmann untergebracht war und hinten die ehemalige Sattlerei Braun in der Griesingerstraße.



Betzinger Portfolio Fotos: Archiv Erwin Digel/Archiv Werner

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